Friedrich Rebhuhn und der Cișmigiu-Garten

Cișmigiu-Garten Goethe-Institut Bukarest Der Cișmigiu-Garten in Bukarest ist nach dem Öffentlichen Garten an der Straße Kiseleff (angelegt 1843, eingeweiht 1847) der zweite öffentliche Park der rumänischen Hauptstadt (angelegt um 1845, eingeweiht 1854). Er ist einer der ältesten und zugleich eine der komplexesten Landschaftsanlagen in den beiden rumänischen Fürstentümern südlich und östlich der Karpaten.

Die Geschichte des Cișmigiu ist mit den Namen mehrerer deutscher Landschaftsgärtner verbunden: Carl Friedrich Wilhelm Meyer, Wilhelm Knechtel und Friedrich Rebhuhn, deren Karrieren teils über Rumänien hinaus nach Europa und Mittelamerika reichten. Während der ursprüngliche Entwurf von Carl Meyer stammt, verdankt der Park im Zentrum von Bukarest sein heutiges Erscheinungsbild zu einem großen Teil dem Landschaftsgärtner Friedrich Rebhuhn.

Friedrich Rebhuhn, der in Deutschland, Frankreich, England und der Schweiz ausgebildet wurde, kam um 1910 nach Bukarest und blieb bis 1957 in Rumänien. Er war von Anfang an an zahlreichen Projekten zur (Neu-)Gestaltung von Parks und öffentlichen Gärten in der Hauptstadt und in mehreren Städten des Landes beteiligt: Etwa am Kiseleff-Garten in Bukarest, am Park der Endlosen Säule in Târgu Jiu, am Copou-Park in Iași und am Crâng-Park in Buzău. Außerdem arbeitete er an der Instandhaltung, Umgestaltung und sogar Erweiterung von Privatgärten, einschließlich der königlicher Gärten (der Peleș-, Cotroceni-, Scroviștea-Schlosspark usw.).

Im Cișmigiu-Garten hat Friedrich Rebhuhn in den Jahren 1910-1920 viele Bereiche des Parks umgestaltet und neue erweiternde Flächen geschaffen, z. B. die Pergolen-Allee oder den Garten um den kleinen See im Norden des Parks. Zu den interessantesten Schöpfungen des deutschstämmigen Landschaftsgärtners zählen jedoch die Schaffung des "Schachspieler Kreises" und des "Römisches Kreises" (ab 1943 Schriftsteller-Runde) und die Errichtung der falschen Ruine am nördlichen Ende des Parks. Außerdem gestaltete er die Monumentalachse von einer Flucht aus drei parallelen Alleen und doppelten Baumpflanzungen in einen Rasenplatz (Boulingrin) um, der von zwei parallelen Alleen mit Lindenpflanzungen mit würfelförmig geschnittenen Kronen gesäumt wird.

Neben diesen groß angelegten Arbeiten entwarf Friedrich Rebhuhn auch Möbel und Dekorationen für verschiedene Bereiche des Parks – von denen einige umgesetzt wurden, andere auf der Ebene von Skizzen und Ideen blieben – sowie Anpflanzungen von Bäumen, Sträuchern und Blumen, einschließlich umfangreicher Inventare und Studien, die dem Park und seiner Pflanzenkomponenten gewidmet waren.

Quelle:
Friedrich Rebhuhn si Gradinile României, von Raluca Zaharia, Alexandru Mexi

Autor: Dr. Alexander Mexi – Landschaftsarchitekt